Empfehlungen bei Hitze am Arbeitsplatz in Arbeitsstätten

Empfehlungen bei Hitze am Arbeitsplatz!

Im Sommer kommt es häufig vor, dass die Temperaturen steigen und die Beschäftigten unter der Hitze am Arbeitsplatz leiden. Folgen zu hoher Raumlufttemperatur sind u. a. sinkende Leistungsbereitschaft, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche bis hin zu einer vermehrten Schweißabgabe und Herz-Kreislauf-Belastungen. Studien belegen zudem ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko.

Der Arbeitgeber ist nach §4 Arbeitsschutzgesetz grundsätzlich verpflichtet die Arbeit so zu gestalten, dass Gefährdungen und Belastungen auch durch hohe Temperaturen möglichst vermieden werden. In der Arbeitsstätten-Regel ASR A3.5 wird der „Sommerfall“ separat geregelt. Hier ist ein Stufenmodell bei Außenlufttemperaturen von über +26 °C vorgesehen. Dabei können die Beschäftigten bei Lufttemperaturen in Arbeitsräumen in den Stufen bis +30 °C, bis +35 °C und darüber weiter tätig sein, sofern geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Für Beschäftigte ist daraus jedoch kein direkter Rechtsanspruch auf z. B. klimatisierte Räume oder „Hitzefrei“ ableitbar. 

Folgende Tipps helfen bei Hitze oder zur Vorbeugung, um einen kühlen Kopf zu bewahren:

Abkühlung von Räumen:

  • Nachkühlung nutzen: Sofern möglich, Räume über Nacht lüften.
  • Ventilatoren einsetzen: Ventilatoren fördern die Kühlung durch Schweißverdunstung. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass nicht jeder die dabei mögliche Zugluft verträgt.
  • Übermäßige Sonneneinstrahlung reduzieren: Sehr wirkungsvoll sind z. B. außenliegende Jalousien oder hinterlüftete Markisen, innen liegende Rollos sollten aus hellem bzw. hoch reflektierenden Material bestehen.
  • Bei der Verwendung von Klimaanlagen sollte berücksichtigt werden, dass es Zugluft geben kann und der Temperaturunterschied zur Außentemperatur nicht zu groß sein sollte.

Organisation der Arbeit:

  • Arbeit, Arbeitszeit und Pausen sollten an Hitze angepasst werden, z.B. durch:
    • schwere körperliche Arbeit in den heißen Stunden vermeiden bzw. reduzieren und mit kurzen Ruhephasen unterbrechen 
    • früher mit der Arbeit beginnen 
    • zusätzliche kurze Pausen von ca. zehn Minuten einlegen und ggf. mit einem Aufenthalt oder leichter Tätigkeit in kühleren Bereichen verbinden 
    • Nutzung von Gleitzeitregelungen zur Arbeitszeitverlagerung 
    • Überstunden vermeiden 

Persönliche Maßnahmen:

  • Wasseranwendungen in Form von Armgüssen, kühlenden Tüchern und Umschlägen.
  • Bekleidung anpassen: Helle, luftdurchlässige, lockere und schweißaufnehmende Kleidung und leichtes Schuhwerk.
  • Ausreichend trinken: 1,8 – 2,5 Liter je nach körperlicher Arbeit und Hitze. Geeignet sind: Trink- und Mineralwasser (nur wenig Kohlensäure), Kräuter- und Früchtetee, verdünnte Fruchtsäfte (Schorle). Der Genuss zu kalter Getränke sollte vermieden werden.
  • Bewusst Essen: Keine schweren und reichhaltigen Mahlzeiten einnehmen, geeignet sind leichtverdauliche Obst- und Gemüsesalate, Kaltschale oder pro Mahlzeit weniger essen.

    Quelle: www.baua.de

    Mehr können Sie auf der Seite „Regelung durch das Arbeitsschutzgesetz“ erfahren.